Kommentar zur angestrebten Wiederbelebung des RCDS Wilhelmshaven

Von Tobias Hoiten
Wie sich die Junge Union für die junge Generation im Allgemeinen einsetzt, so spezialisiert sich der Ring Christlich-Demokratischer Studenten, kurz RCDS, auf das Thema Hochschulpolitik. Das bedeutet geballte Kompetenz von Studenten an jeder Hochschule in Deutschland, die direkte Erfahrungen mit dem Hochschulleben machen und über Verbesserungsvorschläge diskutieren. Umso wichtiger, dass es wieder einen RCDS an der Jade Hochschule gibt. 10 Gründe:

1. Hochschulpolitik – nicht mit uns!?
Hochschulpolitik wird an der Jade Hochschule im Vergleich zu anderen Hochschulen sehr klein geschrieben. Wahlen für die Besetzung von Gremien können teilweise nicht stattfinden, da es zu wenige Bewerber auf hochschulpolitische Stellen gibt. Gremien mit studentischen Vertretern zu besetzen, ist aber essentiell, um uns Studenten an hochschulpolitischen Entscheidungen teilhaben zu lassen und diese auch zu unseren Gunsten zu fällen.

2. Vertreter einer breiten Masse sein
Mehr als 7.500 Studenten studieren an der Jade Hochschule. Fast 5.000 am Studienort Wilhelmshaven. Zum Vergleich: Die ProSiebenSat.1 Media AG beschäftigt 5.000 Mitarbeiter, was veranschaulichen soll, dass man als RCDS Wilhelmshaven durchaus das Sprachrohr einer breiten Masse ist, die gemeinsam viel erreichen und bewegen kann.

3. Der Masse eine Stimme verleihen
Wer alleine kämpft, hat meist schon verloren. Demokratische Strukturen in der Bundesrepublik Deutschland bedeuten, einzelne Meinungen zu gruppieren und als Gruppe seine Denkanstöße kundzutun. Schmeckt das Essen in der Mensa nicht? Gibt es Schwierigkeiten mit bestimmten Dozenten? Besteht Änderungsbedarf in Prüfungs- und Studienordnungen? Gemeinsam ein bestimmtes Ziel zu verfolgen, schweißt zusammen und lässt diese Ziele tatsächlich erreichen.

4. Der RCDS? Ein starkes Netzwerk
Eine Rede von Angela Merkel live mitverfolgen, über Bildungspolitik mit Landtagsabgeordneten reden oder mit Unternehmern aus der Wirtschaft über Jobmöglichkeiten sprechen – der RCDS ist das richtige Netzwerk, wenn es um Bildung und Perspektiven nach dem Studium geht. Durch die vielen Hochschulgruppen, die sich im RCDS Deutschland vereinen und durch den bekannten Namen ist ein starkes Netzwerk gewachsen, das auch Unternehmer aus der Region aufhorchen lässt.

5. Aktiv am Hochschulleben teilnehmen
Faul sein kann jeder – sich zu engagieren ist die Kunst und hebt einen von der Masse ab. Direkt an Entscheidungen mitzuwirken, ist eine Erfahrung, die einem keiner nehmen kann. In Bewerbungsgesprächen sagen zu können, dass man sich ehrenamtlich in der Hochschulpolitik eingebracht hat, bringt einem Respekt entgegen.

6. Weniger ist mehr
Von Anfang 2012 bis Mitte 2014 vertraten ich als Gruppenvorsitzender, Paul von Platen als mein Stellvertreter und Alexander Huth als Beisitzer den RCDS Wilhelmshaven an der Jade Hochschule. Wir benötigten lediglich die Power von drei Männern, um uns in verschiedenen Gremien für die Belange der Studenten an der Jade Hochschule einzusetzen. Weniger ist mehr, wenn es darum geht, etwas zu bewegen. Vieles ist möglich – man muss es nur wollen!

7. Seinen Horizont erweitern
Studiert man, ist der Bezugspunkt für seine Leistungen und Anstrengungen sein eigenes Semester in seinem Studiengang. Hochschulpolitik bringt einen dazu, auch mit Kommilitonen aus anderen Semestern, Studiengängen und Hochschulen zu diskutieren. Bundesweit. Das erweitert den eigenen Horizont. Wer später einen Job sucht, muss sich ebenfalls mit Absolventen von unterschiedlichen Hochschulen aus unterschiedlichen Bundesländern messen. Zeit, seinen Horizont zu erweitern und sich selber besser kennen zu lernen.

8. Kaum Zeitaufwand
Wer denkt, dass Engagement viel Zeit verschlingen muss, ist auf der falschen Fährte. In meiner Zeit in verschiedenen Gremien habe ich nicht mehr als drei Stunden wöchentlich für Hochschulpolitik aufgebracht. Sitzungen sind meistens einmal im Monat, sodass viel Zeit für Studium und Nebenjob bleibt. Auch kleinere Veranstaltungen können innerhalb einer Stunde geplant werden – man muss seine Zeit nur effizient nutzen.

9. Soft Skills verbessern
Im Berufsleben ist das Argumentieren das A und O. Wer seine persönlichen Interessen seinem Vorgesetzten gegenüber nicht mit guten Argumenten durchsetzen kann, hat verloren. Wer Führungskraft werden möchte, benötigt ebenfalls die Fähigkeit, Gespräche moderieren zu können. In der Hochschulpolitik wird nichts anderes gemacht. Abstimmungen benötigen Argumente für oder gegen einen bestimmten Aspekt. Redensführer moderieren diese Abstimmungen. All dies ist eine wichtige Übung für die Berufswelt.

10. Sich vernetzen
Der RCDS ist ein starkes Netzwerk – das ist klar. Aber auch für sich selbst sind Kontakte wichtig, um später Jobangebote zu bekommen. Wer sich im RCDS Wilhelmshaven engagiert und sich aktiv in verschiedenen Veranstaltungen beteiligt, diskutiert mit anderen. Wer mit anderen diskutiert, tritt mit jemandem in Kontakt. Genau dieser Kontakt kann sich im späteren Berufsleben als sehr nützlich erweisen.

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